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Die Geschichte von den schwarzen Buben

Heinrich Hoffmann (1809-1894), 1844

Schwarze Buben

Es ging spazieren vor dem Tor
Ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.
Die Sonne schien ihm aufs Gehirn,
Da nahm er seinen Sonnenschirm.

Da kam der Ludwig hergerannt,
Und trug sein Fähnchen in der Hand.

Der Kaspar kam mit schnellem Schritt
Und brachte seine Bretzel mit.

Und auch der Wilhelm war nicht steif
Und brachte seinen runden Reif.

Die schrie'n und lachten alle drei,
Als dort das Mohrchen ging vorbei,
Weil es so schwarz wie Tinte sei !

Da kam der große Nikolas
Mit seinem großen Tintenfaß.
Der sprach : "Ihr Kinder, hört mir zu
Und lasst den Mohren hübsch in Ruh' !
Was kann denn dieser Mohr dafür,
dass er so weiß nicht ist wie ihr ?"
Die Buben aber folgten nicht
Und lachten ärger als zuvor
Über den armen schwarzen Mohr.
Die Geschichte von den schwarzen Buben
Der Niklas wurde bös und wild,
Das siehst Du hier auf diesem Bild.
Er packte gleich die Buben fest,
Beim Arm, beim Rock, bei Rock und West' :
Den Wilhelm und den Ludewig,
Den Kaspar auch, der wehrte sich.
Er tunkte sie in die Tinte tief,
Wie auch der Kaspar "Feuer" rief.
Bis übern Kopf ins Tintenfaß
Tunkt sie der große Nikolas.
Die Geschichte von den schwarzen Buben
Die Geschichte von den schwarzen Buben

Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind,
Viel schwärzer als das Mohrenkind !
Der Mohr voraus im Sonnenschein,
Die Tintenbuben hintendrein;
Und hätten sie nicht so gelacht,
Hätt' Niklas sie nicht schwarz gemacht.

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