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Der Alentejo - Reiseführer

 
Moura

Moura

Die freundliche Kleinstadt mit stattlichen Bürgerhäusern und einem kleinen maurischen Stadtviertel wird von einer Burgruine überragt: Hier sprudelt eine heilkräftige Thermalquelle, die den Ort zu einem Kurbad adelte. Die Burgruine war früher aufgrund der guten Wasserversorgung von großer strategischer Bedeutung. Auch das im ganzen Land bekannte Castello-Mineralwasser kam ursprüglich aus dieser Quelle. Heute produziert eine Mineralwasserfabrik 3 km außerhalb bei Pisões das portugiesische "Perrier".

Das Olivenöl von Moura, das Sie unter der Bezeichnung "Azeite Moura" überall erwerben können, gilt als eines der besten in Portugal. Eine große Ölraffinerie, in der Oliven und Sonnenblumenkerne gepresst und raffiniert werden, liegt am Ortseingang.

Der rund 1.200 ha Rebfläche umfassende Anbaubereich gehört zum Sub-Bereich innerhalb der portugiesischen DOC und Region Alentejo. Die Rot- und Weißweine werden aus den einheimischen Rebsorten Alfrocheiro, Antão Vaz, Fernão Pires, Moreto, Periquita (Castelão Francês), Rabo de Ovelha, Roupeiro und Trincadeira gekeltert.

Basisdaten - Sehenswert - Geschichte

Basisdaten:

Region: Alentejo Wappen
Unterregion: Baixo Alentejo
Distrikt: Beja
Einwohner (2001): 9 200 (Stadt); 16 590 (Kreis)
Gemeinden (8): Amareleja, Póvoa, Safara, Santo Agostinho (Moura), Santo Aleixo da Restauração, Santo Amador, São João Baptista (Moura), Sobral da Adiça
Fläche des Kreises: 957,73 km²
Koordinaten: 38º08 N 7º27'W
Adresse der Stadtverwaltung: Câmara Municipal de Moura, Praça Sacadura Cabral, 7860-207 Moura

Sehenswert:

  • Stadtpark: Eine Grüne Veranda, direkt neben der Burg gelegen. Von hier aus schöner Ausblick auf die Alentejo-Landschaft. Links im Park spendet die kleine Statuette der maurischen Prinzessin Moura Salúquia frisches Thermalwasser (trinkbar). Die maurische Prinzessin sprang vom Burgturm aus in den Tod, nachdem Kreuzritter durch einen makabren Trick die Stadt erobert hatten: Die Prinzessin wartete der Überlieferung nach gerade auf ihren Bräutigam, der, begleitet von einigen Verwandten, in der Stadt zum Hochzeitsfest eintraf. Es waren aber die feindlichen Christen, die den von ihnen ermordeten Opfern die Kleider raubten, und so unbehelligt in die Stadt eingelassen wurden.
  • Thermalbad: Am Parkeingang, in einem eher unscheinbaren Gebäude, ist das Thermalbad untergebracht, auch Königin Amália kam hierher zum Kuren. In tiefen Marmorbadewannen können Vollbäder genommen werden. Das Wasser entspringt einer Quelle innerhalb der Burgmauern.
  • Maurisches Viertel: Es gilt als die größte erhaltene Wohnsiedlung Portugals aus dieser Epoche und umfasst insgesamt 5 Gassen: niedrige, weiß getüchte Häuser, einige typische Schornsteine aus dieser Zeit, entlang kopfsteingepflasterter Gassen. Im Eckhaus Travessa da Mouraria und Largo da Mouraria befindet sich ein Brunnen aus maurischer Zeit mit einer originalen Einfassung aus verziertem Ton.
  • Igreja do Carmo: (Kirche und Kloster) Es wurde um 1251 gegrüdet und ist das älteste in Portugal. Die üppige Fassade im maurisch/alentejanischen Stil wurde hübsch renoviert. Es war das erste Karmeliterkloster des Landes. Nur die Klosterkirche kann besichtigt werden, das Kloster selbst ist nicht zugänglich.
  • Igreja S.Joao Batista: Die recht kleine Kirche aus dem 16.Jh. mit einem auffallenden manuelinischen Portal. Im Innern ist die Kirche mit Kacheln aus Sevilla aus dem Jahr 1651 geschmückt. Der Balkon an der Außenfassade stammt aus dem 17. Jh.
  • Marmorbrunnen: Er stammt aus dem Jahr 1815 und liegt am Eingang zum Kurpark.
  • Stadtmuseum: Das Museum ist in dem ehemaligen Kornspeicher der Stadt untergebracht und umfaßt Fundstücke von der Prähistorie bis zum 18.Jh., beispielweise Tongefäße, Schmuck, Azulejos und Waffen. Ein Teil der kleinen Ausstellung widmet sich den Fundstücken aus der maurischen Epoche.
  • Stadtpark: Den gut gepflegten Park schmückt in der Mitte ein schmiedeeiserne Musikpavillon, von einer Aussichtsterrasse aus hat man einen vorzüglichen Blick auf die Umgebung.
  • Sacadura Cabral: Ein hufeisenförmiger Gebäudekomplex bestehend aus Markthalle, Stadtbibliothek, Finanzamt und Rathaus.
  • Olivenöl Museum: (Museu do Azeite - Lagar de Varas do Fojo), in der Rua São João de Deus. Die Ölmühle, die 1810 errichtet wurde, arbeitete ohne elektrische Maschinen. Die angelieferten Oliven wurden zunächst in der großen Halle gelagert und dann in Körben von den Arbeitern zum Mühlwerk, das sich im hinteren Teil des Gebäudes befindet, getragen. Die schweren Mühlsteine musste ein Esel bewegen, ein zweiter Esel stand zur Ablösung in einer Ecke des Gebäudes bereit. Die gemahlene Masse wurde dann in eine Art Taschen aus Stroh gefüllt und zur Presse transportiert. Das Öl der ersten Pressung lief über eine Leitung aus den Holzbottichen. Die restliche Masse wurde dann erhitzt und ergab Öl minderer Qualität.

In der Umgebung:

  • Moinhos da Barca:5 km sind es bis zu diesen sehenswerten Mühlen am Staudamm (Barragem de Alqueva). Ein Dorf, alte maurische Wassermühlen und die römische Burg von Lousa würden unwiederbringlich untergehen. Guadiana. Hier staut ein kleiner Steindamm einen kleinen See auf. Das wuchtige Mühlengebäude kann begangen werden und ist schon lange außer Betrieb. 

Geschichte

Die Stadt, die wegen ihrer Heilquelle auch Thermalbad ist, war schon von den Römern besiedelt und wurde später der Lieblingsplatz des maurischen Dichters Al-Motadide.

Das Schicksal von Saluquia, der Tochter des maurischen Burgherrn, wurde in Moura zur Legende: Angeblich wartete sie auf der Burg auf ihren Verlobten um Hochzeit zu feiern. Dieser wurde jedoch von christlichen Rittern gefasst, getötet und seiner Kleider beraubt. Als Mauren verkleidet drangen die Ritter sodann in die Burg ein, nachdem Saluquia ihnen das Tor geöffnet hatte. Als Saluquia ihren Irrtum bemerkte, sprang sie aus Verzweiflung vom Burgturm in den Tod. Diese Historie wird auch heute noch amtlich dokumentiert im offiziellen Wappen der Stadt - eine Frauenleiche unterhalb des Kastellturms!

Im Jahr 1232 eroberten die Kreuzritter die Stadt, die jedoch nicht die gesamte maurische Bevölkerung vertrieben. Viele Mauren durften noch bis zu ihrer endgültigen Vertreibung bis zum Jahre 1496 bleiben. Deshalb finden Sie noch ein guterhaltenes maurisches Stadtviertel und einige typische Schornsteine aus dieser Zeit.

Die Karmeliten kamen aus dem Heiligen Land, wo sie die Heiligen Stätten verteidigten, nach Portugal als Ordenskapläne des Johanniterritterordens. Ihnen wurde der durch die Johanniter 1251 errichtete Konvent in Moura überlassen. Im Jahre 1421 zählte dieser Konvent zählte 42 Ordensmitglieder. Von dort aus breiteten sich die Karmeliten über ganz Portugal und dar-über hinaus nach Brasilien aus.

Im 14.Jh. wurde das zerstörte Kastell wieder aufgebaut und um 1660 verstärkt. Als die Spanier 1707 in Moura einfielen ließen sie nur noch Ruinen zurück. Moura bekam das Stadtrecht im Jahre 1988.

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